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Aber diese Woche hatte noch einen Höhepunkt. Die Andelfinger Zeitung hat meine neue Serie gestartet:

 

GLUECK IST....

 

Inzwischen ist eine zweite Serie geschrieben, die jetzt bis Ende März veröffentlicht wird. Nachstehend die Nr. 17 bis 30 zum reinschnuppern.

 

 

(17)  Glück ist

wenn abends ein Igel durch den Garten läuft und man zur gleichen   Zeit aus dem Fenster schaut und den seltenen Gast sieht, wie er die Nase am Boden oder im Gras schnuppernd nach Würmer sucht. Für mich war der Igel im Garten eine grosse Freude und weckte neue Glücksgefühle. Der Ausflug in unseren Garten muss wohl für das kleine Stachelkerlchen sehr erfolgreich gewesen sein, denn er kam noch an ein paar anderen Abenden zurück. Hinter der Glasscheibe des Wintergarten hatte ich schon auf ihn gewartet. Aber nach dem vierten Besuch muss er wohl ein neues Ziel angesteuert haben, denn seit dem kam er nicht mehr. Schade. Es war auch schwer herauszufinden wo er sein Igelreich hatte und sein Igel-Familienleben stattfand. Ich dachte, wenn der bei uns kein Igelhaus findet, dann kommt er auch im November nicht zu uns für seinen Winterschlaf. Dann habe ich mich im Internet schlau gemacht und gemäss Anleitung ein Original-Igel-Haus gebaut. Na ja, ich bin in der Familie nicht als Bastler bekannt, aber es ist stabil und hat wie auf dem Plan vorgegeben zwei Zimmer. Selbst eine Igelfamilie mit Jungigel könnte darin gut leben. Jetzt steht die Villa in der Böschung mit Blättern und Kleinreisig umgeben und wartet auf den Einzug. Bis heute hängt aber immer noch das Schild draussen: neue Igelvilla zu vermieten. Keine Igel in Sicht. Nach einem Telefon mit einer Igelstation wurde mir zugesagt, dass sie an mich denken, wenn ein Igelfreund kein Zuhause hat und nicht zurückgegeben werden kann. Jetzt glaube ich daran, bald Glück zu haben und einen Igel im Garten willkommen zu heissen.

 

 

(18)  Glück ist

manchmal nicht zu verstehen, speziell wenn es um die eigene Krankheit geht.

Im Dorf lebt eine seit Jahren verwitwete Frau allein in ihrem Reihenhaus. Nach einem kleineren Unfall wurde sie im Spital wieder aufgestellt und den Rest hätte ein Reha-Aufenthalt bewirken sollen. Das tönt eigentlich normal und ist ein Fall von vielen, die nicht selten vorkommen. Nur hat die damalige Patientin die ärztliche Hilfe falsch verstanden und nicht angenommen. Aus ihren Worten war immer wieder zu hören, dass ihre Ärzte sie krank und kaputt gemacht haben. Keiner will ihr wirklich helfen. Sie bedauert sich und tut sich selber leid, und das schon seit fast 3 Jahren. Aus Schilderungen von Dorfbewohnern, die sie hin und wieder am Fenster ihres Hauses beim vorbeilaufen sehen, hören sie immer wieder diesen inzwischen bekannten Krankheitsirrtum. Mit dieser belastenden Gedankenwelt hat sie sich immer mehr in ihre vier Wände zurückgezogen. Sie verlässt kaum noch ihr Haus. Die Corona-Welle hat dies vermutlich noch unterstützt. Vielleicht wartet die gute Frau, dass sie einen Krankheitsgewinn erlebt, der ihr Verständnis, Unterstützung, Mitleid und sorgenvolle Besuche bringt. Aber ihre Einstellung lässt keinen Krankheitsgewinn aufkommen. Alle fühlen sich auf Grund austauschender Gesprächen im Dorf nicht motiviert diesen Gutschein für ihren Krankheitsgewinn zu überbringen, verständlich. Auch ich lief letztens durch ihre Wohn- Strasse und als ich sie am Fenster sah, blieb ich stehen und rief: So wie geht es, was macht die Krankheit? Nicht gut, immer gleich, war ihre Antwort. Ich sagte darauf: Das tönt gut, sie haben Glück, dass es nicht schlechter geworden ist. Das Wort Glück muss sie nicht vertragen haben. Fenster zugeschlagen und zurück in ihre selbstgewählte Isolation. Auch ich ging weiter und dachte: Sein eigenes Glück zu erkennen und zu verstehen ist schon nicht immer so leicht - zu mindestens für einige.

 

(19)  Glück ist

wenn auch ich den Winter liebe, trotz Glätte durch Eis und Schnee. Es  ist schon so, dass mit dem Alter die Standfestigkeit und das Gleichgewichtsgefühl abnimmt. Die Sicherheit auf den zwei Beinen lässt nach, auch wenn mit regelmässiger Gymnastik oder in Work-Out-Sessions am Erhalt der körperlichen Fitness gearbeitet wird. Seit fast einem Jahr lass ich meinen Körper das Alter vergessen und freue mich dass ich dank der professionellen Gymnastik-Ausbildung und ihrer langjährigen Erfahrung täglich eine private Work-out-Stunde von meiner Frau auf dem Stubenteppich mitmachen darf. Gelenke, Muskeln und alles was sich am und mit mir bewegt, wurde jahrelang vernachlässigt und ist schon fast verkümmert. Aber jetzt sind alle Bewegungselemente neu erwacht und bewegen sich viel leichter als noch vor zwei Jahren. Klar spüre ich nach jeder neuen Übung die trainierten Stellen etwas mehr, aber nach wenigen Tagen ist das vorbei. Ich wäre eigentlich gut für den Winter mit seinen Freuden und Tücken vorbereitet. Aber wenn ich ehrlich bin, langt das alleine nicht. Wenn man nicht ausrutscht, fällt und sich weh tut, sagt man noch schnell, ich habe Glück gehabt. Vielleicht gilt das für einige. Ich bin aber überzeugt, dass Vorsicht, Sorgfalt und bewusstes Laufen auf Schnee und Eis, die grössere Sicherheit bietet als Glück. Wenn man das eigene Verhalten situationsbedingt und sorgfältig erlebt, darf man von Glück reden, wenn einem das alles klar und selbstverständlich ist.  

 

(20)  Glück ist

wenn dir in der Dämmerung ein Reh oder ein Fuchs begegnet. Für viele ist diese Vorstellung allerdings unangenehm und sie verbinden damit sofort einen möglichen Unfall. Sie sehen ihr beschädigtes Auto und den Aufwand dem Förster den Zusammenprall mit einem Wildtier zu melden. Zugegeben, wenn dieses Gedankenspiel dann wirklich eintritt, kann das schon unangenehm sein. Wir sind oft abends mit dem Auto auf dem Heimweg von unseren Kindern auf der Strasse, Wir kennen die Gegend und nehmen Waldstücke oder grössere Wiesen vor Wäldern sehr bewusst wahr, denn das sind die abendlichen Ausgehplätze für Rehe und Füchse.  Natürlich hatten wir auf diesen Strecken auch schon einige Begegnungen mit Fräulein Bambi und einem schlauen Fuchs. Der Anblick war immer majestätisch und wunderbar. Und wenn uns kein aktuelles Thema beschäftigt, dann motivieren wir uns gegenseitig  links und rechts zu beobachten ob sich nicht irgendwo einer unserer Freunde bewegt und zwei Augen uns geblendet anschauen. Vielleicht spüren die Tiere, dass wir bewusst nicht zu schnell durch ihre Reviere fahren und wachsam auf alles achten was sich bewegt. Wir freuen uns wenn wir Glück haben und ihren Abendspaziergang für einen kurzen Moment sehen dürfen. Einige sagen sicher, das ist Zufall und die Unfalldenker glauben, das war Schicksal - und wir sagen überzeugt: Wir hatten Glück, danke.

 

 

(21)  Glück ist

wenn du bei einem Preisausschreiben als Gewinner benachrichtigt wirst.  Aber ist das wirklich Glück oder auch oder mehr Wissen. Mein Schwager konnte an keinem Kreuzworträtsel vorbei gehen ohne sich nicht mit Bleistift und der Zeitung an den Tisch zu setzen. Ich glaube er hat einige Zeitungen nur abonniert, weil darin jede Woche so tolle Rätsel vorkamen. Ja Kreuzworträtsel lösen, das war sein Hobby. Darum hat er auch nie versucht auf sudoku umzustellen. Wenn man ihm bei einem Glas Wein zugehört hat, dann konnte man seine Leidenschaft schon raus hören. Klar kommen immer wieder die gleichen Berge, Flüsse und Mineralabkürzungen vor, klar sind die auch bei mir gespeichert, aber die erfinden doch immer wieder neue Worte, die es zu erraten gibt und für die in der Regel nicht ausreichende  Buchstaben waagerecht  oder senkrecht verfügbar sind. Früher hat er dann immer sein Lexikon neben sich gehabt und die meisten Fragezeichen auflösen können. Heute hat sein PC das Lexikon ersetzt und in der Regel ist elektronisch heute alles, fast alles lösbar. Wenn vor Jahren sein Wissen alleine den Ausschlag gab ob alles richtig gelöst wurde und er in den Topf zur Verlosung des Siegers kam, so geht er heute davon aus, dass sein PC alles richtig ausgespuckt  hat und ausschliesslich die Glückstrommel entscheidet ob er einen der Preise gewonnen hat. Ja, früher war es sein Wissen und seine Freude ein Kreuzworträtsel abzuschliessen und abzuschicken - und dann warten. Er hat im laufe der Jahre viele Preise gewonnen, allerdings keinen Hauptpreis, aber vom Toaster über einen Handstaubsauger oder eine Flasche Kirsch bis zum Gutschein für eine Zirkusaufführung war einiges dabei. Damals war es sein Wissen und die Lostrommel, heute ist es noch ein wenig Wissen, der PC und die Lostrommel, der reine Anteil Glück hat  zugenommen aber die gewonnenen Preise sind im Rahmen wie früher. Darauf sagte ich ihm, du bist ein Glückspilz, kreuzworträtsel weiter und freu dich aufs Wochenende und die neuen Zeitungen.

 

22   Glück ist

 anders als bei uns, je nach Sprache,  mit zwei Bedeutungen ausgestattet. In England versteht man unter luck das Zufallsglück und unter happiness das Lebensglück. In der Lateinischen Sprache kennt man das Wort fortuna und das steht für glückliche Lebensumstände, das Wort felicitas bedeutet so viel wie das glückliche Leben.  Und in Griechenland gibt es den Unterschied zwischen eutychia, wenn man Glück hat und eudaimonia, womit wahres Glück, die Glückseligkeit gemeint ist. Eigentlich werden überall mit schönen Begriffen schöne Zustände des Glücks beschrieben. Unterschiedliche Bedeutungen kennen wir bei uns auch, nur werden diese alle unter dem gleichen Begriff Glück zusammen gemischt. Für mich sagt das doch eigentlich, dass jeder seinen eigenen persönlichen Zustand erkennen muss und den dann je nach Gefühlslage als Glück oder glücklich sein bestimmen muss. Und wenn er glaubt, jetzt happy zu sein, dann stimmt das doch auch, zu mindestens für ihn. Unter fortuna und auch unter felicitas wird ein glückliches Leben oder werden glückliche Lebensumstände definiert. Tönt ja verlockend, nur, ich bin überzeugt dass Glück kein andauernder Zustand für das ganze Leben sein kann. Glück ist für mich mit einem Augenblick verbunden und ich wünsche allen, dass sie viele Augenblicke des Glücks erleben dürfen - und von mir aus auch in allen sprachlichen Glücksinterpretationen.

 

23   Glück ist...

wenn man dankbar ist und vergeben kann. Das tönt  sehr einfach, ist aber im Alltag nicht so ganz leicht umzusetzen. Keiner ist perfekt und jeder macht auch Fehler. Das betrifft mich genau so, wie meine Familienangehörigen, Freunde und Bekannte. Wie oft ertappe ich mich dabei wenn ich denke: Blöd, wie konnte mir das passieren? Aber passiert ist passiert, und doch ist es ein Unterschied ob ich etwas beschädigt oder kaputt gemacht habe oder gar durch unbedachte Äusserungen einen lieben Mitmensch angegriffen, beleidigt und verletzt habe. Beide Situationen tragen nicht zu deinem inneren Frieden und einer beruhigenden Harmonie bei solange du in deinen Schuldgefühlen vor dich hin lebst. Verstärkt werden kann so eine Situation noch, wenn man anderen für irgend etwas die Schuld in die Schuhe schieben will. So lange diese belastenden Gefühle in uns vorherrschen ist es unmöglich glücklich zu sein. Wer sich aber selbst für seine Verfehlungen verzeihen kann, macht einen wichtigen Schritt zurück in seinen inneren Frieden, der ja so gut tut. Mit dieser an sich selbst erlebten Kraft können wir auch Fehler in unserem Umfeld verzeihen. Wer dann seinem Gegenüber mit offenem Herzen die Hand zur Versöhnung reichen kann, ist vielen in diesem oftmals verrücktem Leben einen wesentlichen Schritt voraus. Und von diesen Friedens-Schritten braucht es heute mehr denn je. Diese Schritte kosten Kraft und die kann man sich auch im Alltag mit bewusster Dankbarkeit holen. Dankbar sein für die täglichen Dinge, die selbstverständlich erscheinen und von vielen schon gar nicht mehr als wertvoll erkannt werden. Mit einem guten Freund zusammen sein und über alles reden können, jeden Tag ausreichend und gutes Essen geniessen zu können, in der scheinenden Sonne die Wärme geniessen, die Natur mit ihrer Schönheit bewundern und, und noch viele Kleinigkeiten mehr bewusst mit guten Gedanken aufnehmen anstatt nur rum zu motzen. Dankbar sein und vergeben können tut allen gut und sie sind wesentliche Bausteine für dein persönliches Glück.

 

24   Glück ist

wenn man freudige Erinnerungen hat und abrufen kann. Ein gross angelegtes Psychologie-Experiment in England mit über 25000 Teilnehmern  ergab, dass man 15 % glücklicher ist, wenn man sich an ein freudiges Ereignis vom Vortrag erinnern kann. Das mag ja sein, aber  wenn gestern nichts freudiges passiert ist, dann kann man gemäss dieser Aussage heute im Ist nicht 100 Prozent glücklich sein. Irgendwie eine blöde Aussage. Ich habe schon Mühe, wenn die Wissenschaft und die Psychologen Antworten auf die Frage suchen, wie wir Erdenbürger glücklich werden können. Vermutlich wird es irgendwann mal Tabletten oder Tropfen auf Rezept geben, die glücklich machen. Ich bin sicher,  Lehrbücher gibt es heute schon. Für mich gehen diese Gedanken an der Realität unseres Alltages vorbei. Glück ist kein Gedicht, dass man lernen kann. Glück ist ein Gefühl, das man erleben darf und auf keinen Fall durch Unbewusstheit übersehen sollte. Natürlich können Ereignisse in unserem Tagesablauf die Bereitschaft zum glücklich sein fördern. Das kann zB sein, wenn man sich mit  einem Freund oder einer Freundin trifft, die man schon lange nicht gesehen hat. Kaufen sie sich Erfahrungen und nicht Waren. Gehen sie in ein Konzert oder in einen schönen Film oder auch an einen schönen Ort, vielleicht sogar an einen Kraftort und spüren sie anschliessend ob und wie gut ihnen das Erlebte tat. Zu den aufbauenden Aktivitäten kann auch gehören, wenn man auf dem Spaziergang mal einen Hund oder eine schnurrende Katze streichelt. Weiches, warmes Fell überträgt ein angenehmes Wohlfühlen. Zu den verschiedensten Tipps aus London gehört auch, dass man keine Nachrichten mit ihren aufwühlenden und negativen Ereignissen hören sollte, ebenso wenig die Sensationspresse lesen. Auf aktuelle Informationen aus der Welt in der wir leben, sollte man aber auch nicht verzichtem, darum ist und bleibt die Andelfinger Zeitung eine gute Empfehlung. Mit ihr kann die gute und verständliche Info-Mischung ein gutes Gefühl und einen Augenblick des Glücks auslösen.

 


25   Glück ist  

Auf einem Kalenderblatt  las  ich folgenden Text: Glücksmomente sind wie Schokoladenstreusel, sie versüssen das Leben. Das würde ja bedeuten, dass alle die auf Schokolade und süsse Teilchen stehen mehr Glücksmomente haben als diejenigen, die lieber Pikantes wie Oliven und scharfe Salami mögen. Wenn Glücksmomente so leicht zu kaufen und zu kauen sind, dann würden wohl noch mehr süsse Produkte gekauft. Das würde die Süsswarenproduzenten freuen, die Gesundheitsbehörden weniger, denn sie weisen immer wieder auf die unschöne Wirkung bei übermässigem Zuckergenuss hin. Mit Recht, denn obwohl diese Erkenntnis  seit Jahren der Mehrheit  bekannt ist, sind sich die Wenigsten dieser süssen Gefahr bewusst. Mir ist daher auch nicht bekannt ob und wie viel weniger Zucker seit Bekanntwerden dieser nicht gerne gehörten Erfahrung produziert und verwendet wir. Erfreulich ist hingegen, dass es heute Zuckeralternativen gibt, wie den Rohrzucker, den Fruchtzucker, Malzzucker oder den Maiszucker, die alle im Umsatz-Aufwärtstrend bei den gesundheitsorientierten Menschen liegen. Auf dem Kalenderblatt war von Schokoladenstreusel die Rede, ich bin aber sicher, dass es noch viele andere schöne Dinge gibt, die uns das Leben versüssen, sprich, die in uns Glücksgefühle erzeugen können. Und das ist doch ein guter Gedanke. Aber natürlich hat es jeder selbst in der Hand , wo und wie er seine kleinen Glücksstreusel findet und wenn er bei allem sein Glück nicht in der Menge sieht, sondern alles, auch das kleinste Stückchen, schätzt und mit allen Sinnen geniesst, dann freut sich natürlich das Glück.

 

26   Glück ist  

nichts, dem man hinter laufen kann, man könnte höchstens daran vorbei laufen. Das geht ebenso wenig, wie alles Unschöne einfach positiv andenken. Wer in der Beratungsliteratur etwas nachliest, stellt schnell fest, dass alle Gedanken mit denen man kritisiert oder etwas schön redet mit uns selbst zu tun haben. Empfohlen wird, an sich zu schaffen und im Inneren den Weg und Platz frei machen für einen persönlichen Frieden, verbunden mit dem angestrebten Wohlbefinden. Wer da angekommen ist, so kann man weiter lesen, ist ganz nah und griffbereit am Augenblick des Glücks, natürlich auch nur an einem kurzen. Wer jetzt denkt, ich möchte mit meiner Glückskolumne  ihnen den Einstieg in die Lehre des Coaching oder gar in die Esoterik schmackhaft machen, der irrt. Ich habe diesen Hintergrund heute gewählt, weil mir in einem Magazin folgender Buchtitel ins Auge stach:  Wer dem Glück hinterher rennt, läuft daran vorbei. Klar, dass mich das interessierte, da ich schon als Folge meiner  wöchentlichen  Serie im Andelfinger über Glück  mit offenen Augen und Gedanken alles rund ums Glück wahrnehme. Jetzt nehme ich wieder wahr, dass mich das Glücksthema fasziniert und ich grosse Freude empfinde, wenn sie meine kleinen Geschichten aus dem  Land des Glücks lesen. Wenn ich im letzten Satz das Wort Freude durch Glück ersetzt hätte, dann wäre noch eindeutiger, dass ich mich gerne mit dem Glück beschäftige und mit meinem  Schreiben  echt Glücksmomente empfinde.

 

27   Glück ist  

vielleicht auch ein Überschuss an Glückshormone. Zu diesen können zählen: Serotonin, Dopamin, Endorphine und einige mehr. Ich bin mit der Hormonwelt nicht so vertraut, darum kenne ich auch die genannten nicht. Ich kann mir vorstellen, dass es den Meisten ähnlich geht. Aber eins ist mir schon klar, dass gezielte Ernährung einen grossen Einfluss auf die sogenannten Glückshormone, speziell für das Serotonin,  haben kann. Schokolade mit hohem Kakaogehalt, Walnüsse, Ananas, Kiwi und auch Tomaten sollen sehr wirksam sein. Eigentlich gut, denn es sind ja alles Feinschmeckerprodukte.  Auch Aktivitäten, die Freude machen, fördern die gewünschten Hormone, wie zB Urlaub,  Massagen, Tanzen, Saunabesuche, geselliges Beisammensein aber auch der Besuch von Kunstausstellungen. Das ist sicher alles gut, so schreiben die Spezialisten aber sie machen auch klar, dass der Zustand des Verliebt-Seins die grösste Wirkung hat. Wenn dann noch heisse Küsse dazu kommen und die schönste Nebensache der Welt praktiziert wird, dann kann der Glückstopf auch überlaufen. Blödsinn, vom Glück kann man nicht genug haben, nur wer jetzt glaubt, dass mit den erwähnten Schlemmereien , freudvollen Aktivitäten und mit verliebten Küssen der Knopf zum Glück gefunden ist, darf nicht enttäuscht sein, wenn in jedem Alltag noch zu viel Glücksstörenfriede herumschwirren. Auch mit denen müssen wir klar kommen und das Leben annehmen - nicht immer ganz leicht, aber vielleicht kommt das Glück dann schneller und öfter zu dir.

 

28   Glück ist 

Viele glauben: Arbeit macht glücklich. Eigentlich stimmt das ja auch. Grundsätzlich darf man sich schon glücklich schätzen, wenn man heute, in der unsicheren Zeit, eine Arbeit hat. Das ist das Glück des Arbeit-Habens. Wer keine hat fühlt sich schlecht, fühlt sich ungebraucht, ja manche fühlen sich nutzlos und dann hat es ein Glücksmoment im Alltag schon sehr schwer aufzukommen und gut zu tun. .Die Kernaussage des ersten Satzes liegt aber im Tun, in der Ausführung, im Umgang mit der Arbeit. Wer eine Arbeit hat und diese lustlos und desinteressiert ausführt, der ist auch weit weg von der Kombination Arbeit und Glück. Es kommt auch gar nicht darauf an, was man tut, sonder wichtig ist, die innere Einstellung zu seiner Aufgabe. In diesen Gedanken gibt es keinen Unterschied zwischen Menschen am Schreibtisch oder an der Werkbank, einem Schauspieler, Musiker oder Chefarzt im Spital. Es gibt auch in der Schweiz eine Vielzahl von Berufen mit den unterschiedlichsten Aufgaben. Und alle sind wichtig, jeder einzelne ist an seinem Platz notwendig und gefragt. Nur einigen fällt es schwer, sich dessen bewusst zu sein. Darum ist es schon wichtig zu realisieren, dass unser Glück nicht davon abhängt was man tut, sondern viel mehr, wie man es tut, mit welcher Einstellung, mit welcher Sinneshaltung ich meinen Job ausführe. Eine berufliche Tätigkeit, die am Monatsende eine Überweisung auf mein Konto auslöst und somit meinen Lebensunterhalt sichert ist für jeden wichtig, denn ohne dreht sich die Problemspirale immer schneller. Der Begriff Arbeit wird je länger je mehr mit dem Begriff Qualität verbunden. Leistungen werden gemessen, kontrolliert und beurteilt. Es gilt somit, in jedem Job eine gute Arbeit abzuliefern, den Qualitätsanspruch zu erfüllen. Dies gibt dir selbst ein gutes Gefühl, führt auch zu einer guten Qualifikation und Anerkennung durch die Führung. Dieses Schulterklopfen weckt dann in dir die kleinen, aber immer  vorhandenen, Glückstierchen, die dich dann die gewünschten Augenblicke des Glücks erleben lassen und manchmal auch eine Glücks-Tränen im Auge zulassen.

 

29   Glück ist

immer eine Folge von Vielem. Von Umwelt-Einflüssen, persönlichen Erlebnissen, ausgeführten Tätigkeiten und deinem Verhalten zu und mit dir selbst, zu  Körper, Geist und Seele.  Man könnte auch sagen, jeder hat sein Glück im Grunde in der Hand. Aber er muss schon auch etwas dafür tun. Sicher nicht den Alkoholumsatz erhöhen, sicher auch nicht nach High machenden Mittelchen suchen, nein, seine individuellen Fähigkeiten und Neigungen erkennen und weiter entwickeln. Früher drehten sich in der Psychologie mehrheitlich die Themen um Ängste, um irgendwelche Defekte, um psychische Erkrankungen. Im Zentrum der Analysen standen die Schattenseiten des Patienten, die dunkle Welt der Gedanken. Erfreulich ist aber festzustellen, dass die Welt der Psychologie in wissenschaftlichen Studien, Vorträgen, in Magazinen und Büchern immer öfter das Thema Glück in den Mittelpunkt stellen. Und dies sicher aus ganz einfachem und logischem Grund. Einen Patienten auf dem Weg in Richtung seines persönlichen und individuellen Glückes zu begleiten tut dem Patienten und dem Psychater gut. In der Regel werden auf diesem Weg Themen und Eigenschaften behandelt, die der Mensch sich durch Willenskraft aneignen und verstärken kann. Auf dieser positiv ausgepolsterte Strasse der Psychologie werden Stichworte wie Neugier, Urteilskraft, Weitblick, Integrität, Selbstkontrolle, Dankbarkeit und einige mehr in ihrer Auswirkung auf unser Gemüt behandelt. Spätestens jetzt wird klar, dass Glück respektive Glücksempfinden kein Naturzustand, sondern das Ergebnis andauernder Persönlichkeitsbildung ist. Oft denke ich für mich, ist das alles wirklich so kompliziert und wozu all die psychologischen Exkurse. Ich konzentriere lieber meinen Blick auf die Natur und schärfe meine  Sinne für die Schönheiten, die um mich herum sichtbar sind. Eine aufgehende Tulpe oder die Goldfische in Nachbarsgarten lösen bei mir Freude aus und machen mich beim Bewundern der Natur glücklich. Über Glück lesen ist sicher nicht falsch, aber Glück mit allen Sinnen wahrnehmen, egal ob gesehen, gehört, geschmeckt oder ertastet bringt mir mehr und mich den kurzen Glücksmomenten näher - wenn ich alles bewusst erlebe. 

 

30   Glück ist  

ja, das war jetzt dreissig mal mein Thema in der Andelfinger Zeitung. Ich habe es sehr geschätzt über ein so schönes und wichtiges Thema Glück schreiben zu dürfen. Einige haben sich sicher in einigen Artikeln wieder gefunden, andere nicht oder  sie sehen das Thema rund um das Glück ganz anders. Auch das darf sein und ist bei der Individualität der Leserschaft völlig normal. Ein kleiner Wermutstropfen  blieb auch bei mir hängen, denn Reaktionen an die Redaktion oder direkt an mich waren eher bescheiden. Und doch bin ich überzeugt, dass viele eine ganz persönliche Beziehung zum Glück haben. Ich würde mich sehr freuen, wenn sie ihre Ansicht mit mir oder mit der Redaktion teilen würden. Das kann in Stichworten oder in kurzen Texten sein. Sicher besteht dann auch die Möglichkeit, die eine oder andere Glücksbotschaft im Andelfinger zu veröffentlichen. Ich finde, das wäre doch toll. Und hier die Adressen: per mail an    ruthenbeck.k@bluewin.ch  oder an spa@andelfinger.ch  oder per Brief an   Redaktion Andelfinger Zeitung Akeret Verlag, Postfach 224, 8450 Andelfingen. Jetzt bin ich gespannt was aus dem Leserkreis auf uns zukommt, freuen tue ich mich über jede einzelne Reaktion. Vielen Dank und bis....

 

 

 

Nachstehend der Starttext:

 

Klaus Ruthenbeck Rickenbach

Glück ist…

…sicherlich kein Dauerzustand. Glück

Ist ein schöner, erlebter Augenblick, der

einem in guter, manchmal auch in sehr

guter Erinnerung bleibt und an den man

sich immer wieder gerne zurück erinnert.

Dieser Augenblick des Glücks kann für

jeden ein anderer sein. Er ist meistens

ein persönlicher, der dich aufstellt und

dir eine lächelnde Zufriedenheit in deinen

Gesichtsausdruck zaubert. Als ich mit der

Andelfinger Zeitung das Thema: Glück

Ist, vereinbarte, war das für mich ein

Augenblick des Glücks.

Einmal, weil ich seit Jahren mit der AZ

durch verschiedene Kolumnen verbunden

bin und zweitens weil ich gerne schreibe

und mit meinen Themen schöne Bot-

schaften verbreiten möchte. Augenblicke

des Glücks begegnen uns täglich, nur

bewusst wahrnehmen muss man sie.

 

so sah es in der AZ aus:

 

 

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Glück ist...

wenn ich beruhigt im Zug sitze und  via Handy feststelle, dass ich heute früh die richtige Entscheidung getroffen habe und nicht mit dem Auto nach Luzern unterwegs bin. Der Grund ist ein Unfall, der die Autobahn wohl länger blockiert. Ich hatte mit meiner Entscheidung Glück. Klar war das eine Bauchentscheidung, denn der Unfall war nicht voraus zu sehen. Manche würden jetzt sagen, reiner Zufall. Stimmt auch, aber das ändert nichts daran, dass mir an diesem Morgen das Glück hold war. Es belegt aber auch, dass man Glück nicht planen oder voraussehen kann. Und das ist auch gut so, denn nur das unerwartete Eintreten eines wohligen Gefühls kann zum Glück werden. Aber als mir ein Bekannter erzählte, dass er eigentlich jeden Morgen Glück hat und stolz ist, den Zug nach Zürich doch noch erreicht zu haben, wenn auch knapp, aber es reicht fast immer. Als ich ihm sagte, dass ich das ganz anders sehe, war seine spontane Frage ganz einfach:  Warum?  In meiner Antwort machte ich die Vermutung deutlich, dass er im Vergleich zur SBB  seine Zeitplanung nicht im Griff hat und ich seinen Morgen Stress, der sich täglich wiederholt, schon gar nicht als Glück verstehen kann.

 

(4)  Glück ist...

 

nicht das Gleiche wie Zufriedenheit oder Freude. Eine echte Zufriedenheit kann jedoch Augenblicke des Glücks auslösen. Auch ich weiss, dass nichts und keiner perfekt ist, und trotzdem traute ich mich als nicht talentierter Bastler mein eigenes Vogelhäuschen zu bauen. Zeichnung machen mit Flach oder Spitzdach, Bretter zuschneiden, Löcher vorbohren, verschrauben und schlussendlich hellbraun streichen. Tönt ganz einfach, war aber für mich eine grössere Herausforderung. Als meine Vogelvilla dann vor mir stand war ich trotz einiger nicht ganz sauber zugesägten aber trotzdem verarbeiteten Tragseiten sehr zufrieden. Als ich mir dann vorstellte, wenn es aufgehängt vor meinem Fenster sichtbar ist und die ersten Blau-Meisen anfliegen und genüsslich mit jedem einzelnen Korn zurück auf einen Ast der Magnolie fliegen und dann in aller Ruhe ihr Sonnenblumenkorn aufpicken und geniessen, ja dann überkam mich ein Glücksgefühl, Ich strahlte für einen Augenblick und war überzeugt für mich und meine Vogelfreunde etwas Gutes und Schönes in Gang gesetzt zu haben. Zufriedenheit und Freude über etwas Geschaffenes hat mir ein kurzes aber wunderbares Glücksgefühl geschenkt.

 

(5)  Glück ist... 

nicht das Gleiche wie Zufriedenheit oder Freude. Eine echte Zufriedenheit kann jedoch Augenblicke des Glücks auslösen. Auch ich weiss, dass nichts und keiner perfekt ist, und trotzdem traute ich mich als nicht talentierter Bastler mein eigenes Vogelhäuschen zu bauen. Zeichnung machen mit Flach oder Spitzdach, Bretter zuschneiden, Löcher vorbohren, verschrauben und schlussendlich hellbraun streichen. Tönt ganz einfach, war aber für mich eine grössere Herausforderung. Als meine Vogelvilla dann vor mir stand war ich trotz einiger nicht ganz sauber zugesägten aber trotzdem verarbeiteten Tragseiten sehr zufrieden. Als ich mir dann vorstellte, wenn es aufgehängt vor meinem Fenster sichtbar ist und die ersten Blau-Meisen anfliegen und genüsslich mit jedem einzelnen Korn zurück auf einen Ast der Magnolie fliegen und dann in aller Ruhe ihr Sonnenblumenkorn aufpicken und geniessen, ja dann überkam mich ein Glücksgefühl, Ich strahlte für einen Augenblick und war überzeugt für mich und meine Vogelfreunde etwas Gutes und Schönes in Gang gesetzt zu haben. Zufriedenheit und Freude über etwas Geschaffenes hat mir ein kurzes aber wunderbares Glücksgefühl geschenkt.

 

 

6  Glück ist... 

...wenn man erleben darf, wenn ein Schwalbenschwanz nach intensiver Verpuppungszeit zum ersten Mal fliegt und sich aus dem kleinen Schmetterlingshaus verabschiedet und sich irgendwo hin entfernt. Meine Frau liebt die kleinen wild umherflatternden Schmetterlinge. In ihrem Garten wächst daher auch alles was die Schmetterlinge anlockt um ihre Eier abzulegen. Karotten mit ihrem kräftigen Kraut, das nach einiger Zeit aus dem Boden kommt. Oder Fenchel, oder der Faulbaum, alles Pflanzen, die der Schwalbenschwanz liebt und gerne für seine Eier aufsucht. Sie beobachtet dann auch täglich, wie aus den Eiern kleine Raupen werden, die sich dann in dem Kraut zu recht stattlichen Raupen entwickeln. Am Ende dieser Vollfresszeit werden die Raupen in ihr Schmetterlingshaus gebracht und finden dort Stäbe oder dünne Äste an denen sie sich festsaugen und mit der Verpuppung beginnen können. Nach einigen Wochen bricht die Puppe auf und der Körper des Schmetterlings wird sichtbar. Kurz danach öffnet er seine noch feuchten Flügel und wartet bis sie trocken und für den Erstflug bereit sind. Bei der letzten Verabschiedung sass Karin eine gute Stunde bei ihrem Freund und erlebte dann den wunderbaren wie majestätischen Abflug. Mein Blick in ihre Augen sagte alles: es war ein grosser Augenblick des Glücks.

 

7  Glück ist...

Liebe, so denken sicher Viele, speziell die jüngeren Generation. Richtig ist, dass Liebe etwas sehr schönes ist, speziell dann wenn sie uns ganz erwischt  und unseren Körper, Geist und unsere Seele gleichermassen verzaubert  hat. In diesem Zustand träumt man von einer langen, ja ewigen Gemeinsamkeit. Das sind schöne Gedanken, und lässt die Hoffnung auf eine glückliche gemeinsame Zeit zu. Doch Glück ist kein Dauerzustand, es kann nur ein Augenblick sein, und zwar ein ganz spezieller. Als Glück würde ich die erste Begegnung bezeichnen, bei der man den  Partner, die Partnerin zum ersten Mal sah und plötzlich eine ganze Schar Schmetterlinge im Bauch ihren Freudentanz begannen. Dieser erste Augenblick, als es funkte darf in der Regel als ein Moment des Glücks bezeichnet werden. Auf einem gemeinsamen Weg in die Zukunft kann auch der Augenblick des JA-Wortes in der Kirche als Glücksmoment empfunden werden. In der Regel leuchtet dieses Glück dann aus zwei strahlenden Augenpaaren die Hochzeitsgesellschaft an. Wenn dann in der Hochzeitsnacht bereits der Wunsch nach Kinder vorhanden ist, dann können auch die letzten Sekunden vor dem Ende einer wunderbaren  Vereinigung als Glück bezeichnet werden. Vielleicht wird dann später mal ein Glückskind geboren.

 

(8)  Glück ist...

wenn man einen Sonnenuntergang am Meer erleben darf. Wir machten schon mehrmals Ferien am Meer und hatten auch meistens tolles Wetter mit viel Sonne und manchmal auch einigen Wolken am Himmel. In der Regel nahmen die Wolken am späten Nachmittag zu. Mit jeder neu auftauchenden Wolke schwand die Hoffnung auf einen Sonnenuntergang im Meer. Und doch gehörte zu unserem Ferienprogramm der Spaziergang mit einem Stop auf einem Stein am Strand. Das Rauschen des Meeres, ein leichtes Windli und nur wenig Spaziergänger am Strand. Ruhe und Frieden um uns herum. Nicht ganz, denn unser Wunsch war schon, einmal einen Sonnenuntergang im Meer zu erleben, darum konnte ich eine gewisse Unruhe und Erwartung nicht leugnen. Aber es war uns bis heute nicht vergönnt. Die Wolken lagen wie Bänder am Horizont und dazwischen tauchte immer wieder die Sonne auf bis sie wieder in einem Wolkenband verschwand. Wir wollten schon gehen bis uns ein vorbei kommender einheimischer Fischer locker sagte. Jetzt sollten wir bleiben, denn wenn die Sonne aus dem letzten Band wieder auftaucht, dann geht sie sicher im Meer unter. Heute habt ihr Glück. Das war der Tip des Tages, denn nach wenigen Minuten lag die Sonnenkugel auf dem Meer und verschwand langsam aber für uns doch zu schnell wirklich im Meer. Ja wir hatten Glück dieses Naturschauspiel erleben zu dürfen. Das Bild mit der roten unter gehenden Sonne im Meer und der leuchtende Himmel löste vieles in uns aus - auch ein ganz starkes Glücksgefühl.

 

(9)  Glück ist...

Delfine im Meer tanzen zu sehen. Leider ist dies in unseren Seen nicht möglich. Man muss schon auf die Kanaren fliegen oder nach Südspanien reisen um an Delfin-Touren teilzunehmen. In Tarifa an der Strasse von Gibraltar durften wir an mehreren Tagen an solchen Delfin- und Whal-Watching-Touren mitmachen. Ein eher  etwas kleineres Boot mit 11 Delfinfreunden brachte uns raus ins Mittelmeer. Delfine müssen wohl das Geräusch von fahrenden Schiffsmotoren mögen, denn von weitem sahen wir vor und neben den vielen vorbei fahrenden grossen Fracht-Schiffen Delfine springen und ihre artistischen Künste vorführen. Die ersten Wow-Aufschreie tönten über das Meer. Nach wenigen Minuten waren wir irgendwo einsam auf der weiten Wasserfläche und standen mit unseren Ferngläsern an der Reling. Da, da riefen einige und zeigten vor uns auf eine grössere Schule, so nennt man eine Gruppe von Delfinen. Wir näherten uns der Schule und realisierten, dass sich auch die Delfine unserem Boot näherten. Dann waren sie auch schon vor und neben uns. Blitzschnell lagen einige, auch ich, auf dem Deck und schauten unter der untersten Relingstange dem Treiben der Delfine zu. Nachdem wir nur wenige Zentimeter von der Wasseroberfläche entfernt waren konnten wir die lachenden Gesichter der für uns einmalig schönen Tiere sehen. Tauchen, Springen, einzeln oder in Gruppen - es war der schönste Naturfilm den ich je sah. Das Lachen der Delfine und die Freude in ihren Augen löste ein grosses Glücksgefühl aus. Dieses Gefühl war stärker als die Schmerzen, die ich mir beim unbequemen Liegen unter der Reling zuzog - und nass war ich auch noch, aber dafür hätte ich sie fast streicheln können.

 

 

(10)  Glück ist...

keine Macht. Der irische Schriftsteller Jonathan Swift schrieb in einem seiner Werke die folgende Zeile: Zur Macht des Glücks bekennen sich nur die Unglücklichen, denn die Glücklichen führen alle ihre Erfolge auf Klugheit und Tüchtigkeit zurück. Ich bin immer wieder überrascht wie vielfältig und unterschiedlich Glück interpretiert und empfunden wird. Für mich hat Macht nichts mit Glück zu tun, Glück kann auch mit Macht nicht erzwungen werden und wenn sich Unglückliche zur Macht des Glücks bekennen, dann sind diese Menschen nicht nur unglücklich sondern auch verwirrt. Aber dass Erfolge mit Klugheit und Tüchtigkeit erreicht werden kann ist nicht falsch. Dass aber alle Erfolgreichen auch die Glücklichen sein sollen, verfälscht das Bild vom Glück schon wieder. Über einen Erfolg darf man sich freuen und ihn feiern, ihn toll finden. Natürlich gibt es auch mit dem Erfolg Augenblicke des Glücks. Das kann sein, wenn der Vorgesetzte dir zu deinem Erfolg gratuliert und dir als Anerkennung eine Flasche Champagner übergibt. Bildlich kannst du dann das Glück in Form der Flasche heimtragen und wenn dann abends bei schöner Musik und Kerzenlicht mit einem Plob die Flasche geöffnet wird und du mit deinem Partner und einem gefüllten Glas auf den Erfolg angestossen wird, ja dann hat sich wieder das wahre Glück bemerkbar gemacht. Darum den Augenblick geniessen, denn Glück ist kein Dauerzustand.

 

 

(11)  Glück ist...

in die Augen von Babys zu schauen. Eine werdende Mutter bleibt vor einem Kinderwagen stehen und fragt die junge Mutter: darf ich mal ihr Kleines anschauen? Natürlich antwortet die junge Mutter voller Stolz. Und dann kommt der Blick auf das süsse Baby, das mit offenen Augen in ihrem Wagen liegt. Ein starkes Glücksgefühl durchströmt die werdende Mutter, einmal, weil ihr der Anblick so gut tut und die strahlenden Augen sie verzaubern. Dann schwenkt das Glücksgefühl in die Zukunft, denn sie denkt an den Tag, an dem sie ihr eigenes Glückskind im Arm halten darf. Es ist schon spannend und immer wieder erstaunlich welche Gefühle und Sympathien kleinen Kindern und natürlich auch kleinen Tieren entgegen gebracht wird. Im Kuschelzoo herrscht immer der grösste Andfrang von Familien mit noch kleinen Kindern. Hasen, Schafe, Meerschweinchen und kleine Ziegen dürfen gestreichelt und auf den Arm genommen werden, wenn die Vierbeiner es zulassen. Ein junger Hund wird verhätschelt obwohl man weiss, dass er mal grösser und vielleicht auch bissiger wird, allerdings nur bei falscher Erziehung. Ich stehe oft an Wiesen und vor Bauernhöfen und beobachte junge Pferde, aber auch kleine Schweine. Selbst die sind goldig, wenn auch dreckig vom Schlammbad, aber sie sind genau so herzig wie das kleine Pony. Dann wird mir immer wieder klar, dass das Glück und der spezielle Augenblick dir überall begegnen kann, ganz speziell natürlich in Begegnungen mit den kleinen Knuddel-Geschöpfen.

 

 

(12)  Glück ist

für Sport und Bewegung noch nicht zu alt zu sein. In meinen Berufsjahren liebte ich es durch die nahen Wälder zu joggen oder auch nur durch das gefallene Laub zu spazieren. Die frische der Waldluft lies mich gedanklich die grössten Sprünge machen. Ich wusste dann immer wie ich wem Freude machen könnte, egal ob der Familie oder Freunden. Ich wusste auch wie man die Welt verändern könnte, zum Guten und Besseren natürlich. Und für meine Aufgaben und Projekte im Geschäft kamen mir immer die besten, schnellsten und wirtschaftlichsten Lösungen in den Sinn. Oft dachte ich: Lauf etwas schneller, dann kannst du sofort an die Umsetzung gehen. In der frischen Luft tut der Wald mit seinen unterschiedlichsten Bäumen und Bodendeckern nicht nur gut, er belebt auch und regt an. Jeder Gedanke, der mir während der Strecke kommt und gutes verspricht, löst ein Gefühl des Glücks aus. Aber dieses Glück ist nur kurz, denn nach wenigen Metern springen meine Gedanken schon wieder in ein neues Thema. Auch hier verändere ich Altes zu Neuen und wieder bin ich mit dem Gedanken glücklich. Und wenn ich dann zum Waldausgang zurück komme und mich der Dusche daheim nähere, dann weiss ich, dass mir der Wald, die frische Luft, meine Gedankenspaziergänge und meine Träume gut getan haben. Das warme Wasser der Dusche und der Blick auf die Uhr sagt mir dann: Erinnere dich was heute noch alles auf deiner Todo-Liste steht , zB das Velo mal wieder putzen und alles sich bewegende ölen. Ok, mache ich, und wenn auch das erledigt ist werde ich ein völlig anderes Glücksgefühl verspüren. Aber nur, weil ich diesen Job so gerne und bewusst wie den Waldlauf gemacht habe.

 

 (13) Glück ist 

ein gutes Gefühl, möglich!. Seit Jahren litt ein ehemaliger Berufskollege an einer schweren unheilbaren Krankheit und konnte als Folge der starken Medikamente und den vielen überall angeschlossenen Schläuche nicht mehr an der Umwelt teilnehmen. Selbst seine Familie erreichte ihn vordergründig nicht mehr und doch bin ich sicher, dass ein liebevoller zarter Händedruck ihm signalisierte: ein lieber Mensch ist bei mir. Sicher ein übersinnliches Zeichen, das für viele schwer zu verstehen ist, eigentlich schade. Und nach über einem Jahr leiden, kam der Chefarzt auf die Familie zu und sprach ruhig aber unmissverständlich aus, das seine Zeit dem Ende zugeht, noch wenige Tage oder auch nur Stunden bis er sich von dieser Erde verabschieden darf. Im ersten Augenblick war es ein Schock, doch dann wurde aber allen Betroffenen schnell bewusst, dass sein kaum erträgliches Leiden bald ein Ende hat und auch die Angehörigen von ihren Sorgen und Betreuungsaufgaben befreit sind. Ihm geht es ja dann gut. Das kann schon ein gutes Gefühl wecken und Aussagen wie: Zum Glück hat er es jetzt geschafft, verständlich sind. Aber für mich bleibt die Frage: ist eine zufriedene Dankbarkeit Glück? Vielleicht schon, wenn in dem Augenblick, in dem das eigene Bewusstsein akzeptiert, dass eine höhere Macht entschieden hat, ein Leiden auf dieser Erde zu beenden. In diesem sicher ganz speziellen Moment trifft sich in dir Leid für den Verlust, Wut warum er, aber auch Zufriedenheit, dass es vorbei ist. In dieser nicht trainierbare Situation ist es verständlich, wenn man spontan sagt: Es ist ein Glück dass es vorbei ist.

 

(14)  Glück ist

wenn es an der Theaterkasse noch zwei Karten hat und wir ohne Vorreservation Glück hatten, weil diese zwei Karten zurückgegeben wurden. Nach einem kurzen Stop an der Bar für ein Glas Weisswein, gingen wir Richtung Theatersaal und waren sehr gespannt, was das Stück Warten auf Godot von Samuel Beckett uns mitteilen will. Wie es schon der Titel verrät, geht es ums Warten. Man wartet auf Botschaften, auf Antworten, auf Ereignisse, auf Alles und Nichts. Durch dieses tagelange, ewig erscheinende Warten wird den zwei männlichen Hauptrollen die Eigenverantwortung, die persönliche Initiative und die Freude und Lust etwas selber zu unternehmen genommen. In einem einfachen Fazit könnte man sagen: Das ewige Warten lohnt sich nicht. Nachdem das Stück eher in Richtung dramatisches Schauspiel mit tristen und manchmal deprimierenden Passagen geht, haben auch wir eine Weile gebraucht um den Wert für uns zu erkennen. Denken und Handeln anstatt Warten, eigene Initiative und Eigenverantwortung anstatt Warten. Lass dich nicht wartend einschläfern sondern geh wach durch jeden geschenkten Tag. In der Pause haben wir uns angesehen und waren uns in dem gesagten Fazit einig. Wir hatten auch genug Warten gesehen und beschlossen vorzeitig zu gehen. Zum Glück fanden wir noch in einem nahen Restaurant zwei Plätze, genossen noch eine Kleinigkeit und beim Plaudern wurde schnell klar, dass unsere Entscheidung richtig war, weil wir uns zum  Gehen entschieden haben, zum Glück. Es war ein wertvoller Abend.

(15)  Glück ist

wenn man mit der Familie oder mit Freunden feiern und fröhlich sein kann. Auch wenn die Familie vielleicht nicht bei jedem zutrifft, aber Freunde hat in der Regel jeder. Und Geburtstag hat auch jeder. Doch dieser Tag, wird je nach Alter oder finanziellem Hintergrund persönlich und nach den individuellen Wünschen geplant und durchgeführt, zum Brispiel im kleinen Kreis oder mit allen Familienmitgliedern, Freunden und Bekannten im grossen Rahmen, Jeder so wie es ihm passt, wichtig und wert ist. Wenn dann alle erscheinen, mit und ohne Geschenk, und das Geburtstagskind bejubelt und mit Glückwünschen überhäuft wird,  ja, dann wird es wohl auch glücklich sein dürfen. Weihnachten ist gemäss Kalender auch jedes Jahr im Dezember und ist heute noch immer bei vielen ein Fest mit der Familie, ein Fest der Freude, der Besinnung und der Fröhlichkeit. Und jedes Jahr herrscht rund um das Weihnachtsfest eine ganz eigene Stimmung. Ist es inzwischen ein abgewertetes Wohlstandsfest der nie Zufriedenen oder eine Zeit der Traurigkeit aller Einsamen. Weihnachten berührt uns mit den unterschiedlichsten Gefühlen. Der Wunsch zu schenken und Gutes zu tun, speziell für die Einsamen und Randständigen kann mit Augenblicken des Glücks verbunden sein, aber auch leider mit Enttäuschungen. Wo auch immer und wie auch immer jeder seine Weihnacht feiert, kann die innere Wärme, kann das strahlende Licht, die  ausgewählte Musik und einige Köstlichkeiten auf dem Teller und im Glas schon den Augenblick zu etwas festlichem und besonderen machen. Wenn dann noch die Liebsten mit am Tisch sitzen, ja dann hat man auch das Glück mit eingeladen.

 

(16)  Glück ist

auf allen Wünschen zum Jahreswechsel das am meisten verwendete Wort. Dies gilt für vorgedruckte Karten, für SMS-Botschaften, für WhatsApp-Mitteilungen, für Mails. und natürlich auch für die vielen Telefon-Wünsche. Grosszügig wird allen Adressaten das Erreichen der drei erstrebenswerten G-Zustände gewünscht. Das erste G für Gesundheit trotz Corona-Angst, das zweite G für Geld als Erfolgsanerkennung im Beruf oder als Lottospieler und das dritte G für Glück, was immer der Schreibende oder Empfänger darunter versteht. Wenn all diese gut gemeinten Wünsche eintreten würden, dann wäre die Welt für die Meisten eigentlich in Ordnung. Ok, einige hätten zwar noch gerne zusätzlich das Wort Frieden gelesen oder gehört. Verständlich, oder auch nicht, denn die drei G plus Frieden können es als leere Worthülsen ja auch nicht sein. Wer die Wünsche annimmt und umsetzen möchte, muss schon etwas dafür tun. Gesundheit ist ein göttliches Geschenk, dass aber gehegt und gepflegt werden muss. Bewegung in der Natur mit bewusstem Einatmen der frischen und  gesunden Luft. Mässiges Geniessen was im Teller und Glas auf den Tisch kommt aber auch seine Gedanken auf angenehme Themen und Träume polen ist nicht nur gut für den Schlaf. Einsatz und ein motiviertes Engagement ist die Voraussetzung für den beruflichen Erfolg. Dieser kann nicht erschlafen werden. Wer aber in sich die Kraft spürt, für die drei G plus den Frieden etwas zu tun, der darf dieses Gefühl als Glück empfinden - und der hat es dann auch verdient, das Glück.

 

 

 

 

 

 

 

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